Am Dienstag, den 01.03.2016, durften wir, das GES-Team, der Einladung zu einer Kabinettssitzung folgen. Bei dieser Sitzung durften wir den Ministern aus Schleswig-Holstein unsere Lösungen zur Langzeitintegration von Flüchtlingen vortragen.
Diese Aufgabe hatte uns der Ministerpräsident im November letzten Jahres bei einem Treffen mit auf den Weg gegeben. Nun war der Tag endlich gekommen, an dem zum ersten Mal Schüler in einer Kabinettssitzung etwas sagen durften. Zusammen mit der Heinrich-Heine Schule aus Heikendorf stellten wir nacheinander unsere Lösungsansätze vor.
Unserem Team ist es wichtig gewesen, dass der „Aufklärungsunterricht“, welcher bereits an unserer Schule in der Unterstufe stattfindet, auch an andere Schulen weiter erteilt wird. Diese Idee kam sehr gut an und der Ministerpräsident betonte, dass alle Oberstufen im Land darüber informiert werden und somit bald an vielen Schulen der Aufklärungsunterricht in der Unterstufe stattfinden wird. Bei diesem Aufklärungsunterricht geht es darum, dass Schüler der Oberstufe den Fünft- und Sechstklässlern erklären, warum so viele Flüchtlinge zu uns nach Deutschland kommen, warum diese fliehen, was sie auf der Flucht durchlebt haben und wie wir sie hier in Deutschland aufnehmen sollten, damit sie sich hier einleben können. Dabei dürfen natürlich auch Fragen der jüngeren Schüler gestellt werden.
Ein weiterer Lösungsansatz unserer Gruppe ist es, eine Internetplattform namens „Integree“ (aus dem engl. von: “Integrate Refugees“) zu installieren. Diese Plattform soll eine Art Tauschhandel von Dienstleistungen zwischen Deutschen und Flüchtlingen ermöglichen. Wenn ein Flüchtling eine Arbeit (z. B. Rasenmähen, im Haushalt helfen etc.) für einen Deutschen vollbracht hat, bekommt er dafür sogenannte Integreepoints gutgeschrieben. Diese kann er dann z. B. für Deutschunterricht einlösen, welcher ihm ein deutscher Bürger gibt. Hier ist es unserer Gruppe wichtig, dass wir den Kontakt zu Flüchtlingen herstellen, indem man zusammen arbeitet oder lernt. Dadurch können Vorurteile abgebaut werden und es findet ein erster Schritt statt um die Flüchtlinge zu integrieren. Dieser Lösungsansatz wurde von den Ministern teilweise stark kritisiert, allerdings auch von vielen als gut empfunden. Einige der Minister fanden diese Idee so gut, dass sie uns weiterhin unterstützen wollen und kamen gleich nach der Sitzung auf uns zu und boten ihre Hilfe an.
Insgesamt war diese Kabinettssitzung ein voller Erfolg. Die Minister haben uns ernst genommen und mit uns geredet, als wären wir welche von ihnen. Torsten Albig versicherte uns, dass er wieder auf uns zu sprechen kommt. Und mit dem Regierungssprecher Carsten Maltzan haben wir ein weiteres Treffen so gut wie sicher in der Tasche. Doch erst einmal müssen wir nun die schriftliche Stellungnahme jedes Ministeriums zu unseren Lösungen abwarten. Dann geht unser Weg weiter. Und vielleicht wird unsere Internetplattform „Integree“ schon bald ins Leben gerufen.
Svenja Sachau
Kieler Nachrichten vom 2. März 2016 Kieler Nachrichten (S. 2) vom 2. März 2016 |