Darstellendes Spiel

KUNST ist eine legale Art von Wahnsinn.

Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
(Schiller, Ästhetische Erziehung, 15. Brief)
Sommernachtstraum

INHALTE und ZIELE

Die Fachschaft Darstellendes Spiel begreift sich als wichtigen Kristallisationsort innerhalb der Schulgemeinschaft der AHS. Theaterspielen besitzt für eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern ganz offensichtlich magnetische Anziehungskräfte und so stellt das Fach an unserer Schule einen überaus beliebten Pflichtwahlkurs von Klassenstufe 10 – 12 dar.

Das künstlerische Experimentieren mit Körper und Raum, die theoretische Reflexion und die Übertragung in verschiedene Ausdrucksformen ergänzen einander. So erwerben die Schülerinnen und Schüler vielfältige Kenntnisse und Fähigkeiten, unter anderem in Stimm- und Körperarbeit, Dramaturgie und Kontextualisierungen. Sie lernen einzelne Schritte und Phasen einer Inszenierung kennen, von der Idee der Konzeptentwicklung, der Materialauswahl über die Recherche-, Proben- und Realisierungsarbeit bis zu multimedialen Präsentationen oder Aufführungen.

Das Darstellende Spiel fordert und fördert Vorstellungskraft und Kreativität der Schüler. Entwickelt werden sowohl ihre Bereitschaft und Fähigkeit, sich in fremde Personen, Rollen und Lebensumstände einzufühlen, als auch der Mut, „Eigenes“ zum Ausdruck zu bringen. Insofern ist das Darstellende Spiel nicht zuletzt auch eine Schule der Empathie und Dezentrierung: sich aus sich selbst heraus versetzen und sich auf fremde Lebenshaltungen einlassen. Indem die Schüler in unterschiedliche Identitäten schlüpfen und deren Erfahrungen und Gefühle bis zu einem gewissen Grad "von innen her" am eigenen Leib erspüren, werden auch Offenheit und Ambiguitätstoleranz trainiert.

BEDEUTUNG

Ausgangspunkt der Fachschaftsarbeit ist die Intention, den Schülerinnen und Schülern Schauspiel und Theater als KUNST nahe zu bringen und ihnen Wege zu zeigen, die eigene Subjektivität in der (durchaus rationalen) Auseinandersetzung mit Texten, Bildern, Licht, Musik produktiv zu gestalten. Das Brechen von Sehgewohnheiten steht dabei im Zentrum.
Im Sinne des berühmten Novalis-Gedichts „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ sind wir uns des besonderen Weges bewusst, den wir tun müssen, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern unsere „geheime“, dem Aufgabenfeld eigene Erkenntnis zu erlangen. Im Spannungsfeld von künstlerischer Freiheit und pragmatisch-rationalen Gegebenheiten stehend, bietet das Fach Schülerinnen und Schülern, so denken wir, die wertvolle Möglichkeit, nicht nur ihre Methoden- und Sachkompetenz im Bereich Bühnensprache und Theatertheorie auszuweiten, sondern vor allem ihre Selbstkompetenz in hohem Maße zu stärken und ihr Bewusstsein für „das Andere“ zu schärfen.
Theater ist Kunst und verlangt Verfremdung, also einen Bruch mit den herkömmlichen Sehgewohnheiten! Es verlangt Kreativität, Metapher, Freiheit, Energie, Wahnsinn!!!

PROJEKTE und AKTIONEN neben dem laufenden Unterricht

  • regelmäßige Theaterfahrten nach HH ins Thalia Theater und ins Schauspielhaus, nach Kiel und nach Neumünster (s. auch „Theaterstürmer“)
  • Workshops und Schauspieltraining (geleitet von Freia Marten / professionelle Schauspielerin)
  • Teilnahme am Projekt „Theaterstürmer“ der Stadt Neumünster
  • Fach- und Probentage in der Stadthalle Neumünster
  • Theater-AG

Theater

KUNST ist nicht definierbar. Es kann auch keine Regel geben, die bestimmen würde, wie Kunstwerke beschaffen sein müssen.

KUNST ist Opposition.

KUNST ist frei.
KUNST ist das Unaussprechliche.

KUNST ist Sprache, nichts als Sprache, aber anders als die begriffliche.

KUNST ist Luxus.