Unser Team bestand aus Marlene Meseberg (Klasse 5c), Pascal Arndt, Birthe Koepsell und Lea Bernhardt (alle aus der 6e – Lea vertrat Hannah Günther aus der 5c, die den Vorlauf bestritten hatte, aber nun durch eine Fußball- Veranstaltung verhindert war), Jarmo Schmidt und Bennett Beeker (beide aus der 7c), Herrn Koepsell als Elternvertreter und mir, Herrn Rottsahl, der für die Lehrerschaft startete. Mit dem Bus ging es nach Büsum, wo wir die Startunterlagen erhielten. Dazu gab es für jeden ein quietschgrünes T-Shirt, das auf der Insel als „Eintrittskarte“ für Unternehmungen wie Fährfahrten und das Schwimmbad gelten sollte. Da das T-Shirt offenbar gut ankam, sollte es von nun an das Erscheinungsbild nachhaltig prägen – auf der Fähre und auch überall auf der Insel!
Team von links nach rechts: |
Um 12:00 Uhr kamen wir vor der Insel an und wurden in den Börtebooten übergesetzt. Es waren geschätzt 25°C auf der Insel, eine Wolke haben wir nie gesehen! Wir bezogen mit 2 anderen Laufgruppen, der GemS Einfeld und der Klaus-Groth-Schule, einen Klassenraum und richteten uns ein. Der Nachmittag war frei. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns für das Schwimmbad, das auch über einen Freibadteil verfügte – eine gute Entscheidung bei dem Wetter! Es folgte die Nudelparty in der Nordseehalle. Die Jungs von der Feuerwehr hatten Salat und 50 kg Nudeln vorbereitet, über die sich die Läufer hungrig hermachten. Es waren 27 Laufmannschaften von weiterführenden Schulen vertreten und weitere 23 Mannschaften von Grundschulen – ein bunter Haufen! Naja, vor allem grün…! Nach dem Essen gab es noch ein Unterhaltungsprogramm. Jugendliche von der Insel sangen, später folgte eine Hip-Hop-Vorstellung einer Flensburger Gruppe. Es war sehr kurzweilig, vor allem die Kinder gingen gut mit. Die anschließende Nacht war erstaunlich erholsam, weil die Schülerinnen und Schüler offenbar doch geschafft waren von den Eindrücken des ersten Tages!
Am nächsten Morgen bereiteten wir gleich das Gepäck vor, um später zeitlich flexibel zu sein. Es ging dann wieder in die Nordseehalle zum Frühstück, das die Damen vom DRK vorbereitet hatten. Obststücke in Massen und nicht weniger als 1000 Brötchen – und alle fertig geschmiert! Frisch gestärkt gingen wir dann zum Start-Ziel-Bereich des Laufs. Der Samstag war sogar noch ein wenig heißer als der Freitag, in jeder Hinsicht! Um 9:30 Uhr erfolgte der Startschuss und Bennett und Jarmo machten sich auf den Weg. Wer Laufen als „Rennen im Kreis kennt“, der muss sich unbedingt mal mit dem Kurs auf Helgoland beschäftigen! Ich berichte: Nach einem lockeren Kilometer entlang der Mole folgt gleich das Highlight der Strecke: der Düsenjäger. Es ist ein Abschnitt von 200 m, der aber eine Steigung von 12% aufweist! Wenn man oben ankommt, folgt der Kurs im Wesentlichen der Klippenkante. Die ist natürlich nicht eben, manchmal mit Stufen eingefasst und natürlich sind auch Touristen unterwegs, die auf dem sehr schmalen Weg auch nicht immer ausweichen können. Außerdem gibt es ständig An- und Abstiege, teilweise sehr enge Kurven, sprich: Man muss sich ständig der Strecke anpassen und kommt nie so richtig in einen guten Laufrhythmus! Aber die Strecke hat auch Positives, denn man hat eine tolle Aussicht auf die Nordsee und etwa bei der Hälfte kann man auch kurz der Langen Anna einen Blick zuwerfen. Nach einer Haarnadelkurve durch einen Tunnel (!) läuft man relativ flott bergab Richtung Hafen. Wenn man etwa die höchste Geschwindigkeit erreicht, passiert man das Krankenhaus … wie praktisch für den Fall eines durchaus nicht unwahrscheinlichen Sturzes an dieser Stelle! Nach einer Kurve erreicht man die Hafenpromenade, an der man auf Höhe des Fähranlegers in der Wechselzone das Läuferband an den folgenden Läufer übergibt. Ein spannender Laufkurs!
Rein sportlich hatten wir dieses Jahr nicht viel zu melden. Es reichte zu der Erkenntnis, dass es sehr viele schnellere Schulteams gibt. Das Siegerteam aus Bad Segeberg hängte uns um nicht weniger als 45 Minuten ab – wow! Unsere Leistung war solide, aber eben nicht mehr. Wir brauchten im Vergleich zum Vorlauf gleich 25 Minuten mehr, was wohl außer der Hitze auch Faktoren wie dem „geliebten“ Düsenjäger geschuldet war. Auch die Zeit des AHS-Teams aus dem Vorjahr konnten wir leider nicht unterbieten…
Nach kurzer Erholung machten wir uns ein letztes Mal auf ins Oberland, um in der Schule unser Gepäck zu verladen. Das tolle Organisationsteam hatte dafür gesorgt, dass das Gepäck mit Elektroautos (nur solche gibt es auf Helgoland!) zur Fähre geschafft wurde. So blieb uns bis zur Siegerehrung noch Zeit, um erneut das Schwimmbad zu stürmen – aktive Erholung! Der Rest ist schnell erzählt: Siegerehrung in der Nordseehalle (AHS: Platz 22), Fähre, Bus. Um 20:30 Uhr erreichten wir den Parkplatz der AHS – müde, aber um eine spannende Erfahrung reicher! Es war ein toller Wettkampf, eine grandiose Organisation und eine überwältigende Insel! Im nächsten Jahr sind alle Kinder bis Jahrgang 2004 und jünger teilnahmeberechtigt – warum machst DU nicht auch mal mit?
Matthias Rottsahl
Holsteiner Courier vom 7. Juni 2016Holsteiner Courier vom 3. Juni 2016 |