Journal de voyage

Vom 24.03. bis zum 31.03.2017 fuhren 19 Schülerinnen und 5 Schüler des 9. und 10. Jahrgangs der Alexander-von-Humboldt-Schule Neumünster im Rahmen des Austauschprogramms mit dem Lycée Jean de Pange nach Sarreguemines in Frankreich.

Die erste Begegnung mit den französischen Austauschpartnern hatte bereits im September vergangenen Jahres in Neumünster Einfeld stattgefunden. Nachdem der Austausch von Eva Brandenburg geplant und vorbereitet wurde, begleiteten die beiden Französischlehrerinnen Michaela Doyen und Jana Mücke die Schülergruppe in den Nordosten Frankreichs.
Die Schülerinnen und Schüler wohnten in den Familien ihrer Austauschpartner und konnten somit ihre in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse in der Kommunikation mit Muttersprachlern sowohl erproben als auch vertiefen und sich mit dem Alltag in unserem Nachbarland vertraut machen. So erhielt die deutsche Gruppe beispielsweise die Gelegenheit, am Unterricht französischer Schülerinnen und Schüler teilzunehmen. Im Vordergrund stand zudem auch, bei den vielfältigen von französischer Seite gestalteten Programmpunkten Eindrücke von der französischen Kultur zu gewinnen. Das Programm beinhaltete die offizielle Begrüßung der Schülergruppe im Rathaus von Sarreguemines, die Besichtigung der Verteidigungsanlage Simserhof der ligne Maginot sowie des Musée Lalique und den Besuch der Städte Strasbourg und Metz.
Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Austausches dokumentierten ihre Erlebnisse und Eindrücke auf der Fahrt in Form von Berichten und Fotos in einem journal de voyage:

Freitag, 24.03.2017 (Anreise)
Am Freitagmorgen trafen wir uns um 8:00 Uhr am Bahnhof in Neumünster. Nach und nach tra-fen alle ein. Kaum einer war müde, weil ja alle gewohnt waren, früh aufzustehen. Die meisten freuten sich auf die Fahrt und waren etwas aufgeregt. Wir schleppten unsere Taschen auf den Bahnsteig und um 8:20 Uhr ging es los. Erst fuhren wir mit der Regionalbahn nach Hamburg, dann fünf Stunden nach Koblenz und noch einmal drei Stunden nach Saarbrücken. Vom Hauptbahnhof in Saarbrücken aus nahmen wir die Saarbahn nach Sarreguemines. Auf Deutsch heißt es Saargemünd. Während der Bahnfahrt  schliefen viele oder unterhielten sich. Außerdem wurde viel diskutiert, wie die Gasteltern und die Geschwister oder wie das Zuhause der Austauschpartner aussehen würde. Einige von uns spielten sogar „Mensch, ärgere dich nicht“. Auf dem Bahnhof in Koblenz hatten wir eine Stunde Aufenthalt und viele kauften sich Wasser oder etwas zu essen. Als wir ankamen, war es circa 19:45 Uhr. Die Spannung stieg, als es hieß, dass wir an der nächsten Station aussteigen mussten. Alle waren neugierig auf ihre Gastfamilien und freuten sich. Es ging nun mit dem Auto weiter in die umliegenden Dörfer. Am Ende des Tages waren alle erschöpft und müde, aber glücklich endlich angekommen zu sein und voller Vorfreude auf die Woche in Frankreich.
(von Jan Niklas Boysen 10a und Mats Butzke 9d)


Samstag, 25.04.2017 – Wochenende in den Familien
Am Samstag standen alle Schüler gemütlich, aber doch recht früh auf. Sie frühstückten typisch französisch. Es gab in jeder Gastfamilie reichlich Baguette, Marmelade, Butter, Milch, Nutella und eigentlich alles, was das Herz begehrt. Ungewohnt war es aber für viele, „geschirrarm“ zu essen: In manchen Gastfamilien wurden keine Teller aufgedeckt, sodass man auf dem Tisch aß, in anderen wiederum fehlten Teile des Bestecks wie z.B. Gabel oder Messer.
Nach dem Frühstück gestaltete jeder Schüler mit seinem Austauschpartner den Tag individuell. Eine Vielzahl von Austauschschülern ging mit ihren Gästen in den Zoo und man bestaunte dort mit größter Faszination die ungewöhnlichsten Tiere der Welt. Ganz nebenbei erfuhr man, dass es sich um den größten Zoo Frankreichs, wenn nicht sogar Europas, handelte.

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Andere gingen Laser Tag spielen oder fieberten beim lokalen Fußballspiel (Neukirch gegen Saarbrücken) mit und manch ein Schüler besichtigte das Theater. Eine Familie fuhr sogar mit ihrem Gastschüler nach Paris, der weltbekannten Stadt der Liebe.

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Zum Ende des Tages hin trafen sich alle am Austausch Teilnehmenden zu einem Lagerfeuer. Es gab selbstgemachte (extrem leckere) Pizza, Musik und auf jeden Fall gute Stimmung!
Nach einem so gut gelungenen Tag fiel jeder nur noch müde, aber doch fröhlich in sein Bett und freute sich schon auf die folgenden Tage.
(von Bénédict Gebauer 10b, Jona Jelinek 10d und Paul Wecken 10b)


Sonntag, 26.03.2017 – Wochenende in den Familien
Am Sonntag war ich mit meiner Austauschschülerin den ganzen Tag draußen. Wir hatten 23 Grad und lagen in der Sonne. Da es erst der zweite richtige Tag war und wir uns ja auch seit einem halben Jahr nicht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen. Gegen Abend wollten wir dann zusammen mit ihren Eltern in eine Therme. Sie riet mir, mich schon vorher umzuziehen, da es keine getrennten Umkleidekabinen gäbe. Ich war davon ausgegangen, dass sie „nicht getrennt“ im Sinne von Männern und Frauen meinte, deswegen war ich erstaunt, als wir ankamen und es doch „getrennt“ war. Sie hat mir daraufhin erzählt, dass es für die Franzosen überhaupt nicht üblich ist, sich unter Frauen umzuziehen, sondern in eine einzelne Kabine zu gehen. Sie erzählte, dass es vielen auch vor dem Sportunterricht unangenehm wäre, sich vor den anderen umzuziehen. Nach zwei Stunden Sonnenbaden und Floating sind wir dann Essen gegangen und haben anschließend bei ihr zu Hause den Abend mit einem französischen Film, Wein und Cola ausklingen lassen. (Alina Gardthausen 9c)

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Am Sonntagmorgen schliefen wir erstmal aus und besichtigten nach einem  entspannten Frühstück mit Baguette und Kakao den Bauernhof mit 400 Kühen, auf dem meine Austauschpartnerin wohnt. Dort gibt es auch zwei Hunde, zehn Katzen und viele kleine Kälber. Anschließend machten wir eine Fahrradtour durch einen Wald und ein kleines Nachbardorf und genossen unser mitgebrachtes Picknick. Danach lagen wir im Garten und machten eine kleine Pause in der Sonne. Abends gingen wir dann zusammen mit der ganzen Familie bei einem Italiener essen. Ich empfand diesen Tag als sehr schön, konnte mich gut mit der Familie unterhalten und fühlte mich dort von Anbeginn wohl. Außerdem waren ihre beiden Schwestern sehr sympathisch und wir haben viel miteinander gelacht. Es herrschte eine familiäre Stimmung. (Marthe Schmiederer 9c)

Sonntag


Auch die anderen Schülerinnen und Schüler aus Deutschland haben am Sonntag spannende Dinge unternommen: Die einen waren im Theater, die anderen machten Spaziergänge, denn das Wetter war super. Dazu trafen sich auch einige von uns mit anderen Austauschpaaren und hatten eine Menge Spaß. Einige hatten sogar die Möglichkeit, die Hobbys ihrer Partner kennenzulernen. So waren sie zum Beispiel auf Reitturnieren oder bei Turnwettbewerben. Die meisten Schülerinnen und Schüler gingen abends mit der ganzen Familie essen. Insgesamt haben wir durch diesen Sonntag die Familien und die Kultur Frankreichs besser kennengelernt und konnten uns gut einleben. Alle bestätigten uns, diesen Tag sehr genossen zu haben.
(von Alina Gardthausen 9c, Marthe Schmiederer 9c und Lisa Winkler 9c)


Montag, 27.03.2017
Am Montag waren wir zu Gast im Lycée Jean de Pange in Sarreguemines. Dort wurden wir vom stellvertretenden Schulleiter im Festsaal der Schule begrüßt. Nach einer kurzen Einführung, in der er uns über die Geschichte der Schule aufklärte und unsere Fragen beantwortete, wurden wir Zeugen eines Probefeueralarms, den das Lycée häufig zur Überprüfung des Alarms durchführt. Anschließend gingen wir in die verschiedenen Klassen, denen wir kurz zuvor jeweils zu dritt zugeteilt worden waren, um die Unterrichtsmethoden der französischen Schule kennenzulernen. Nach einer längeren Pause aßen wir wie die meisten der ungefähr 1300 Schülerinnen und Schüler der Schule in der schuleigenen Mensa Mittag.

Montag Lycée Montag Empfang Rathaus

Darauf folgte die offizielle Begrüßung unserer Gruppe im Rathaus von Sarreguemines, zusammen mit dem Deutschlehrer unserer Austauschschüler, Monsieur Balcon, und unseren Begleitlehrerinnen, Frau Mücke und Frau Doyen. Dort empfingen uns die Abgeordneten der Stadt, um uns über die Geschichte der Stadt und des Elsass zu unterrichten und geduldig unsere Fragen zu beantworten. Außerdem zeigten sie ein reges Interesse an den Erfahrungen, die wir bereits in Frankreich gemacht hatten, und daran, wie unterschiedlich diese zu denen in unserer Heimat waren. Danach standen für uns Getränke, Kuchen und französisches Gebäck bereit.

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Nachdem wir wieder an der Schule angekommen waren, hatten wir bis zum Unterrichtsschluss der Franzosen Freizeit. Diese vertrieben sich einige in einem sehr schönen, nahegelegenen Park, in dem auch Tiere wie z.B. Pfauen, Esel oder Ziegen leben. Im Anschluss verbrachten wir den Rest des Tages mit unseren Gastfamilien.
(von Stine Düpow 10d, Lia Schäfer 10d und Lea Worth 10c)


Dienstag, 28.03.2017
Am Dienstag ging es nach Straßburg. Nach eineinhalb Stunden Busfahrt kamen wir ein wenig außerhalb der Innenstadt an und gingen dann, unter Führung von Herrn Balcon, zu der gotischen Kathedrale Notre Dame de Strasbourg. Dort trafen wir unsere beiden Guides, die uns jeweils in getrennten Gruppen auf Französisch und auf Deutsch die Geschichte der Stadt näherbrachten. Zuerst erzählte unsere Stadtführerin uns von der historisch bedingten ständig wechselnden Nationalität der Elsässer und dem dort gesprochenen Dialekt „Platt“. Danach erklärte sie uns anhand eines Modells, das allerdings auf dem Vorplatz stand, da seit den Anschlägen in Nizza keine Führungen mehr in dieser Kathedrale erlaubt sind, den Aufbau der Kathedrale. Trotzdem konnten wir uns die Kirche selbstständig anschauen. So auch die berühmte astrologische Uhr und ihre beeindruckende Rosette mit einem Durchmesser von 14 Metern. Rund um die Kathedrale standen viele mittelalterliche Häuser wie das Kammerzellhaus, das heute ein Restaurant ist.

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Dann ging es weiter zum Gutenbergplatz, wo eine Statue von Johannes Gutenberg, dem Erfinder des Buchdrucks, steht, denn er lebte von 1439 bis 1444 in Straßburg. Anschließend führte unsere Stadtführerin uns zum Viertel Petit France, dem ehemaligen Gerberviertel, das heute dank Renovierungen eine Touristenattraktion ist. Dort trafen wir auf die andere Gruppe und hatten im Anschluss drei Stunden Freizeit, um zu essen, zu shoppen oder die Stadt zu erkunden. Die Führung war interessant und besonders die Freizeit gefiel allen sehr gut, denn wir hatten traumhaftes Wetter. Hiermit endete unser Tag in Straßburg und wir fuhren mit dem Bus zurück nach Saargemünd, wo anschließend alle müde in ihre Gastfamilien zurückkehrten.
(von Alina Gudat 10d, Lena Schröder 10a und Jette Wieck 10c)


Mittwoch, 29.03.2017
Am Mittwoch machten wir uns alle, also Franzosen und Deutsche, um 8:00 Uhr auf den Weg zum Simserhof im Pays de Bitche. Er ist die drittgrößte Bunkeranlage der Maginotlinie des Zweiten Weltkrieges. Nach einer 45-minütigen Fahrt wurden wir dort für die Führung in eine deutsche und eine französische Gruppe aufgeteilt. Wir schauten uns zunächst einen Archivfilm an, um eine Vorstellung von den katastrophalen Zuständen im Krieg zu bekommen. Danach machten wir eine bewegende Fahrt durch das alte Munitionslager, bei der uns die wahre Geschichte eines dort stationierten Soldaten vorgespielt wurde. Besonders real und anschaulich wurde diese durch Special Effects, wie zum Beispiel Geräusche, Licht und Projektionen. Anschließend konnten wir den Teil des Bunkers besichtigen, in dem die Soldaten für zehn Monate 30 Meter unter der Erde lebten. Trotz der gut erhaltenen Einrichtung können wir uns nicht vorstellen, wie man in einer solch kalten und lauten, aber auch feuchten, dunklen und einengenden Atmosphäre leben konnte. Man muss jedoch bedenken, dass der Lebensstandard im Simserhof zum Teil (beispielsweise in Bezug auf Hygiene) höher war als der zu Hause.

Mittwoch Mittwoch Mittwoch


Nach der Mittagspause, in der wir unser Lunchpaket der Schule essen konnten, stand als zweiter Punkt das Kristallmuseum Lalique auf dem Programm. Dort bekamen wir von einer motivierten und engagierten Museumsmitarbeiterin eine detaillierte Führung und wurden umfangreich über den Gründer und Künstler René Lalique informiert.

Mittwoch Mittwoch Simserhof

Schade war jedoch, dass wir uns die Produktion selbst nicht angucken konnten. Nach einem langen Tag kamen wir um 17:00 Uhr wieder in der Schule an und hatten danach bei schönem Wetter Freizeit mit unseren Austauschpartnern und deren Familien.
(von Constanze Fegbeitel 10e und Lina Grünberg 10d)


Donnerstag, 30.03.2017 (Unser letzter Tag in Frankreich!)
Am Donnerstag fand das Treffen etwas später als an den Tagen zuvor statt, nämlich erst um 8:15 Uhr. Wir trafen uns vor der Schule, wo wir unsere Lunchpakete bekamen. Dann stiegen wir alle gemeinsam in den Bus und fuhren los nach Metz. Wie immer war im Bus eine gute Stimmung und nach circa einer Stunde waren wir da. Vor dem Centre Pompidou-Metz aßen wir dann etwas und um 10:15 Uhr konnten wir uns für eine Stunde das Museum ansehen. Danach gingen wir ins Zentrum von Metz. Wir hatten dort eine Stunde Freizeit, in der einige shoppen gingen oder aber sich sonnten, denn auch an diesem Tag war es wieder sehr warm. Nachdem wir uns ein bisschen erholt hatten, zeigte uns eine sehr engagierte Stadtführerin die Kirche und auch die Stadt. Sie erzählte uns viel von der Geschichte Metz’.

Donnerstag Metz Donnerstag Metz Donnerstag Metz
Donnerstag Centre Pompidou Donnerstag Metz

Nach dieser lehrreichen Führung hatten wir nochmals eine Stunde Freizeit. Anschließend stiegen wir wieder in den Bus und fuhren von dort aus ein letztes Mal zur Schule. Auf dieser Busfahrt applaudierten alle für die Lehrer, die uns auf diesem Austausch begleiteten und für den Busfahrer. An der Schule angekommen, verabschiedeten sich alle für diesen Tag. Einige gingen nun an den Fluss, andere bowlten und manche verbrachten den letzten Abend auch einfach alleine mit der Gastfamilie. Außerdem wurden die Koffer noch gepackt und schließlich ging überall das Licht aus, um sich für die anstehende Rückreise auszuruhen.
(von Viona Aussenthal 9b, Mira Folster 9e, Friederike Päßler 9b und Samira Schröder 9e)

Donnerstag Gruppenbild




Freitag, 31.03.2017 (Abreise)
Am Freitag trafen wir uns sehr früh am Bahnhof in Sarreguemines. Dort nahmen wir von unseren Gastfamilien und Frankreich Abschied. Einige erhielten von ihrer Gastfamilie Geschenke wie zum Beispiel Wein für die Eltern oder etwas Leckeres zu Essen für die Fahrt. Auf unserem Weg in den Norden mussten wir in Saarbrücken und Koblenz umsteigen, dabei hatten wir in Koblenz eine Stunde Aufenthalt. Diesen nutzen einige von uns, um sich an den Rhein zu setzen oder um sich etwas zu Essen zu kaufen.

Freitag Abreise Freitag Abreise

Danach stiegen wir in den IC nach Hamburg. Eigentlich sollte unsere Fahrzeit nur fünf Stunden dauern, allerdings gab es Verzögerungen, sodass wir insgesamt sechs Stunden im IC saßen. Somit verpassten wir auch unseren Anschlusszug in Hamburg und mussten den Zug eine Stunde später nehmen. Als wir dann um 19:16 Uhr in Neumünster ankamen, waren wir alle glücklich wieder zu Hause zu sein. Aber im Großen und Ganzen hatten wir eine sehr schöne Woche mit tollen Erfahrungen. Wir haben viel erlebt und nette Leute kennengelernt.
(von Noa Fechner 10e, Neele Schmidt 10e, Dalina Aust 10d, Louisa Klement 9d)

Freitag Abreise