Volkstrauertag – Was geht mich das an?

Die meisten von euch werden wahrscheinlich noch nie was davon gehört, geschweige denn daran teilgenommen haben: Der Volkstrauertag.
Auch ich wusste bis vor einem halben Jahr noch nicht viel damit anzufangen, allerdings stellte ich fest, dass dieser Tag so viel mehr ist als nur das Tanzverbot.

Am 17. November 2019 durfte ich zur zentralen Gedenkfeier im Landeshaus Schleswig-Holstein einige Worte dazu sagen.

Ich kam zu der Erkenntnis, dass dieser Tag eine Mahnung und zugleich ein Ansporn für uns, damit meine ich unsere Generation, sein soll. Wir, als die kriegsferne Generation, müssen uns erinnern, um die Gräuel und Schandtaten der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Dazu dient der Volkstrauertag, er erinnert an die Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilisten, die in allen Kriegen und in den Fängen der Unterdrückung, egal zu welcher Zeit, gestorben sind.
Das Thema ist allerdings aktueller denn je: Populismus, Rassismus und Nationalismus halten wieder Einzug in unseren Parlamenten und Präsidenten-Palästen, die EU steht vor der größten Zerreißprobe ihrer Geschichte. Das zerbrechliche Gerüst des Friedens schreit nach Verteidigern und die letzten Zeitzeugen hoffen, uns mit ihren Geschichten lehren zu können, damit wir es besser machen können.
Und genau das müssen wir leisten! Wir müssen dafür sorgen, dass der Frieden in Europa erhalten bleibt, auf allen Ebenen des Lebens. Wir müssen aus der Geschichte und den Fehlern der Vergangenheit lernen, um die Zukunft zu verbessern.
Diesen Appell richtet der Volkstrauertag in all seiner Andacht an die jungen und kommenden Generationen.

„Ihr seid nicht Schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht!“
(Max Mannheimer, Auschwitz Überlebender, verstorben 2016)