Tiere scheinen in ihrem Wesen unschuldig, sie folgen ihren Instinkten, sie leben wie sie sind, ohne dem eigenen Spiegelbild zu verfallen und mit einer unverstellten Fröhlichkeit und Lebensfreude.
Sie machen uns glücklich und wir können uns einiges von ihnen abschauen. Das Gehirn des Menschen hätte sich ohne den Verzehr von Tieren nicht so weit entwickelt. Dies bleibt für viele ein Argument dafür, Tiere nach Bedarf unter unmenschlichen Bedingungen zu erzeugen und zu töten. Im Verhältnis des Menschen zum Tier spiegelt sich vor allem sein Drang wider, alles zu beherrschen. Wir sehen heute im Angesicht von Erderwärmung, Umweltverschmutzung und Artensterben, wohin uns dies führt und am Horizont geht uns auf, was uns bedroht.
Mussten wir früher unsere Beute selbst erlegen, jagen wir heute immer neuen Konsumträumen nach. Dabei ist es besser, alle Bilder, die uns stoppen könnten zu vergessen: Bilder von Tieren, aber auch Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen leben, oft krank werden und schließlich sterben müssen, ohne, jemals ein würdiges Leben geführt zu haben. In der Verdrängung bleibt ein ungutes Gefühl, aber wir sind überzeugt, mit alldem nicht viel zu tun zu haben und schon gar nichts gegen den Lauf der Dinge ausrichten zu können. Gegen diese Amnesie richten sich die Bilder in den Arbeiten der Ausstellung des Q2-Kunstkurses, denn der Mensch bleibt ein denkendes Tier, dessen Einbildungskraft die Welt verändern kann: zum Guten und zum Schlechten.
Jana Mücke
Gefangen in den eigenen Laboren (Hanna Mittelstät, 12b)
Stelle dir vor, du lebst auf kleinstem Raum und kannst dich noch nicht einmal bewegen und frei entscheiden, wann du gehst oder kommst. Du hast in deinem kleinen Käfig nur das Nötigste zum Überleben. Wasser, trockenes Essen, Seife und eine Decke zum Warmhalten. Schrecklich, oder? Genau das widerfährt den Tieren, die bei uns Menschen in der Massentierhaltung leben und von uns ausgebeutet werden.
Vermenschlichung von Tieren (Birthe Koepsell, 12f)
Diese Arbeit handelt von der falsch verstanden Tierliebe mancher Menschen zu ihren Haustieren. Teilweise werden diese Tiere durch Lebensmittel vom Esstisch oder Überzüchtung ernsthaft krank. Auch eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere ist, dass unzählige Bilder von bekleideten Modehunden (Mops, Chihuahua) im Internet existieren, die viele Nachahmer finden. Die Folge ist, dass immer »süßere« Rassen gezüchtet werden, die noch kränker werden. Deshalb: Je ähnlicher das Tier seinem wilden Verwandten ist, desto gesünder ist es.
Genusslust versus Leben (Kiana Passig, 12f)
Ist Geschmack mehr wert als Leben? Umweltschäden, gesundheitliche Probleme, Pandemien, Welthunger, Klimawandel, Wassermangel, Arten-sterben, hoher Ressoucenverbrauch und das Leiden der Tiere. An die Folgen des Fleischkonsums denkt kaum einer, denn tierische Produkte zu ver-zehren, ist heutzutage zur Normalität geworden. Es ist so leicht einfach zu vergessen und zu ignorieren, was genau auf dem Teller liegt und nichts als den Geschmack im Kopf zu haben. Denn letztlich ist der Geschmack das einzige valide Argument, das für den Fleischkonsum spricht und ob dieses als Legitimation ausreicht, kann jeder selbst beurteilen.
Der Hund im Körper eines Menschen (Bjarne Schulmeister, 12e)
Der Hund ist ein Tier, wird jedoch in der Gesellschaft häufig vermenschlicht. Auch wenn der Hund der beste Freund des Menschen ist, so ist es immer noch ein Tier. Wie häufig hat man schon einen Hund in Menschenbekleidung gesehen, weil es witzig aussieht. Doch damit muss Schluss sein. Mit meinem Projekt will ich darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, wieder eine humane Tier-Mensch Beziehung zu schaffen.
Umgedrehte Welt (Jonas Wudtke, 12c)
Dass ein Bild dieser Art je der Realität entsprechen könnte, scheint irreal. Wenn man jedoch mal genauer drüber nachdenkt, werden Tiere von den Menschen genau so behandelt, mit der Diskrepanz, dass man sich selten darüber im Klaren ist, was man wirklich im Einkaufswagen hat. Die Vorstellung den Arm eines Menschen mit sich herumzutragen ist für jeden wahrscheinlich illusorisch, jedoch sind es genau diese Körperteile wie der Flügel vom Huhn beispielsweise, die Menschen alltäglich beim Einkaufen im Einkaufswagen mitnehmen.
Homo Sapiens (Alexander Dömski, 12e)
Die Arbeit „Homo Sapiens“ soll durch einen, wie ein Tier, eingesperrten Menschen einen Bezug zum Leid der Tiere darstellen, da uns oft nicht bewusst ist, wie wir Tiere behandeln, oder wie sie, durch uns legitimiert, behandelt werden. Wir selbst würden das ständige Eingesperrtsein, also eine Beraubung unserer Freiheit, nur schwer ertragen, während dies Zootiere ihr Leben lang erwartet. So soll Bewusstsein dafür geschaffen werden, was wir Tieren alles zumuten und wo wir ihnen das Leben, zum Beispiel in der Fleischindustrie, angenehmer machen können.
Dox (Niels Wetzel, 12d)
Die Idee hinter meinem Werk ist es, die Kritik an Tiertransporten und illegalem Tierhandel auf kreative Art und Weise darzustellen. Dies soll durch das angebundene Paket verdeutlicht werden. Die Tiere werden von der Gesellschaft sehr ungerecht behandelt. Um dem Beobachter noch weitere Informationen mitzuteilen, liegen zudem kleine informative Flugblätter bereit, welche auch mitgenommen werden dürfen.
Animalische Anthropologie (Jesper Krampen, 12f)
Durch die Bewusstwerdung seiner selbst, tritt der Mensch in eine moralische Verantwortung. Tierisches Leid zu einem Kunstgegenstand werden zu lassen und Tiere zu misshandeln und auszubeuten, widerspricht der eigenen Selbstkonzeption, Leben erhalten und ethisch gerecht handeln zu wollen. So ist das Tragen und Ausbeuten von Tieren eine stupide Handlung, die in einer Unvereinbarkeit zu sonstigen gesellschaftlichen Entwicklungen steht.
zwei Katzen, ein Land (Dilem Tan, 12f)
Meine Installation ,,zwei Katzen, ein Land" zeigt einen roten Karton, welcher oben den Norden von China, mit einer Winkekatze und unten den Süden von China, mit Spielzeug Fleisch darstellt. Die Bilder deuten auf die jeweiligen Regionen hin. Mit dieser Idee wollte ich zeigen, wie die Menschen, in den jeweiligen Regionen die Katzen betrachten. Entweder als süßes Haustier oder als Nahrungsmittel.
Der Welpe (Annalena Schröder,12d)
Meine Installation „Der Welpe" ist ein Baby unter einem Korb, was ein Tier im Käfig darstellt. Es soll darauf aufmerksam machen, dass Tiere auch so fühlen können wie wir Menschen, und zum genauen Überlegen anregen, ob man sich zum Beispiel ein Haustier anschaffen möchte und dafür die jeweiligen Anforderungen geben kann.
Tiere des Meeres (Pascal Arndt, 12a)
Dieser Fisch repräsentiert den Lebensumstand eines jeden Meeresbewohners. Die Tiere leben in Müll und mit Müll. Der Fisch soll die Zerstörung des Lebensraums, durch uns Menschen verdeutlichen und zeigen, dass wir verantwortlich sind für das Leid vieler Tiere.
Wer ist das wahre Monster? (Tom Dischinger, 12d)
7 Menschen werden jährlich durch Haie getötet,
100.000.000 Haie werden jährlich durch Menschen getötet.
Reverse (Karolin Bertow, 12a)
Wir objektivieren Tiere in jeglicher Weise. Mit meiner Arbeit möchte ich einen kritischen Blick auf die Trophäenjagd richten, deshalb habe ich die Rollen der Tiere und Menschen getauscht. Exotische Tiere werden nur aufgrund ihrer Seltenheit getötet und wir Menschen wetteifern darum, möglichst tolle Exemplare ihrer Art zu erlegen.
Alternative Dominanz (David Penkowoj, 12b)
Der Mensch ist. Das Tier ist auch; aber nicht wie der Mensch.
Hielte es die Verhältnisse zwischen dem Mensch und sich genauso?
Ließe es gleichermaßen eine Spur von Zerstörung und Elend hinter sich?
Und wäre das Tier ein Mensch?