In diesem Jahr hat der Kunstkurs des 12. Jahrgangs erneut in Kooperation mit Herrn Marquardt Vogelhäuser gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler haben Motive zum Thema »Natur« entwickelt, die sich größtenteils kritisch mit unserem Verhältnis zur Natur auseinandersetzen.
Die Vogelhäuschen sollen auch in diesem Jahr wieder auf dem Sommerfest der Alexander-von-Humboldt-Schule, am 13.07.2023 versteigert werden.
Der Erlös wird dabei jeweils zur Hälfte dem Tierheim Neumünster und dem Verein der Freunde der Alexander-von-Humboldt-Schule zukommen.
Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung an der Versteigerung. Wer sich für die Vogelhäuser interessiert, kann sich hier schon einmal einen ersten Eindruck verschaffen.
»Heimatgefühl« (Lillemor Schlett, 12e)
Durch das Aufstellen eines Vogelhäuschens im eigenen Garten, wollen die Menschen der Natur etwas zurückgeben. Ein Vogelhäuschen gibt den Vögeln Lebensraum, der an anderen Orten fehlt und eröffnet die Möglichkeit, die Vögel über einen längeren Zeitraum zu beobachten. So wird die Natur zum Erlebnis; ein Beispiel für das Leben im Einklang mit der Natur.
Jedoch fehlt dieser Einklang an anderen Stellen maßgeblich. Durch das Tun der Menschen wird Lebensraum heimischer Tiere zerstört. Das Wohlergehen und die Unversehrtheit wilder Tiere hat keinen großen Stellenwert. So werden beispielsweise täglich Hasen und Igel sowie etliche weitere Arten auf Landstraßen überfahren. Diese Unfälle enden für die Tiere meist tödlich. Darauf wird in der Regel jedoch nur wenig Rücksicht genommen.
Es ist interessant zu sehen, wie Menschen Tieren meist nur Wertschätzung entgegenbringen, wenn sie daraus selbst einen Vorteil für sich ziehen können. Sei es eine emotionale Bindung, eine Freude an der Beobachtung oder sogar eine psychische Hilfe. Alle anderen Tiere verdienen diese Wertschätzung allerdings ebenfalls. Es geht nicht darum keine Straßen mehr zu bauen, kein Auto mehr zu fahren oder sich den Tieren zur Liebe extrem einzuschränken. Es geht um eine generelle Einstellung der Rücksichtnahme und Wertschätzung gegenüber Tieren; ob sie nun Haus- oder Wildtiere sind. Es geht um die kleinen Dinge, die den Einklang von Mensch und Natur fördern. So wie eine Unterstützung der Vögel durch Vogelhäuser; nur, dass es noch so viele weitere heimische Wildtiere gibt.
»Vergänglichkeit der Natur« (Marieke Düspohl, 12d)
Auf die vier Seiten meines Vogelhauses sind drei verschiedene Pflanzenarten gemalt. Auf dem Dach befinden sich die Bezeichnungen und die Information, dass diese Arten ausgestorben sind.
Für dieses Thema soll mit meinem Haus sensibilisiert werden. Die drei Pflanzenarten sind in Deutschland seit mindestens 100 Jahren ausgestorben. Die fuchsiafarbene Blüte ist Spitzels Knabenkraut, aus der Gattung der Orchideen. Die weißen Blüten auf der Vorderseite sind Tannenrosen und die Blauen auf der Rückseite sind der nordische Drachenkopf.
Dass Pflanzen aussterben, ist zum einen Folge der natürlichen Selektion und eine natürliche Veränderung des Ökosystems, zum anderen ist der menschliche Einfluss immer prägnanter.
Ich möchte die Aufmerksamkeit auf die Vielfalt und Schönheit der Pflanzenwelt lenken und darauf, wie schnell eine Art aussterben kann. Man sollte die Umwelt wertschätzen und vorsichtig sein.
»Humanunkind« (Greta Michel, 12f)
Bei meiner Gestaltung des Vogelhauses zum Thema »Natur« habe ich mich dazu entschieden, den Eingriff des Menschen näher zu thematisieren. Denn dieser dringt immer weiter in den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen ein und zerstört somit wichtigen Lebensraum. Dabei ist es sehr wichtig, die Natur zu erhalten, um sicherzustellen, dass unser Ökosystem funktioniert.
Um dies zu veranschaulichen, habe ich den Kontrast zwischen der unberührten Natur und dem menschlichen Eingriff verbildlicht.
Auf der Vorderseite des Vogelhauses befinden sich eine Meise und ein Rotkehlchen, die in einer ruhigen, grünenden Umgebung mit bunten Blumen leben und genug Lebensraum und Nahrung zur Verfügung haben.
Im Kontrast dazu habe ich auf dem hinteren Teil des Vogelhauses eine Hand platziert, die den Menschen repräsentieren soll, welcher sich die Natur immer mehr zu eigen zu machen versucht, um seinen eigenen Lebensraum zu erweitern. Jedoch nimmt er dabei keinerlei Rücksicht auf andere Lebewesen, die dadurch ihre Lebensgrundlage nach und nach verlieren. Dieser Eingriff kann auf verschiedensten Wegen erfolgen. Beispiele dafür sind die Abholzung von Wäldern, die Überfischung der Meere aber auch die zunehmende Verschmutzung unserer Umwelt. Dieser Einfluss hat verheerende Konsequenzen für alle Lebewesen, was wiederum Konsequenzen für die gesamte Umwelt und auch die Menschheit hat. Weil Wälder CO2 aufnehmen, spielen sie vor allem beim Klimaschutz eine wichtige Rolle und sind daher ein wichtiger Faktor, wenn es um die Bekämpfung des Klimawandels geht, dessen Auswirkungen weitreichende und langwirkende Folgen haben, die wir teilweise schon jetzt zu spüren bekommen. Denn Waldbrände, Überschwemmungen und Dürren machen schon heute zahlreiche Gebiete auf unserem Planeten unbewohnbar. Außerdem führt der Eingriff des Menschen zur Verringerung der Artenvielfalt, welche unabdingbar dafür ist, dass wir langfristig auf der Erde leben können und das Ökosystem im Gleichgewicht bleibt. Darüber hinaus wird ein kaputtes Ökosystem den Trend des Klimawandels auch in den kommenden Jahren begünstigen. Somit zerstört sich die Menschheit letztendlich selbst, da sie auf lange Sicht ihren eigenen Lebensraum unbewohnbar macht. Daraus folgt, dass wir als Gesellschaft versuchen müssen, die Natur zu bewahren und das menschliche Eindringen zu verringern. Denn wir sind die einzigen Lebewesen, die dagegen etwas unternehmen können. Die Tiere haben hingegen überhaupt keine Chance.
»Der stumme Schrei der Meere« (Marie Pflantz, 12f)
Auf die Vorderseite und die linke sowie rechte Seite meines Vogelhauses habe ich eine Unterwasserwelt gemalt, wie man sich diese im Traum vorstellt.
Für viele Menschen ist die Meereswelt ein faszinierender Ort voller Wunder und Geheimnisse.
Von farbenfrohen Korallenriffen bis hin zu majestätischen Walen, Delfinen, Schildkröten und vielen weiteren Tieren, ist die Unterwasserwelt voller Leben und Schönheit.
Viele von uns stellen sich eine Meereswelt vor, die vollständig intakt ist und in der alle Arten von Meereslebewesen in Harmonie leben.
Leider steht unsere Vorstellung von einer perfekten Meereswelt im Kontrast zur Realität.
Diese Realität habe ich auf der Rückseite meines Vogelhauses gemalt. Die Meere sind in der Tat ein wichtiger Lebensraum, der von menschlichen Aktivitäten beeinträchtigt wird.
Eines der größten Probleme ist die Verschmutzung der Meere durch Plastik. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen von Plastikmüll in die Ozeane, wo sie eine ernsthafte Bedrohung für das marine Ökosystem darstellen.
Plastikmüll verursacht erhebliche Schäden an der Meeresumwelt. Meerestiere verwechseln oft Plastik mit Nahrung und verschlucken es.
Die Folgen können tödlich sein, da sich Plastikteile im Verdauungstrakt festsetzen und Ersticken oder andere gesundheitliche Probleme verursachen können. Darüber hinaus können Plastikpartikel in die Nahrungskette gelangen und letztendlich auch auf unseren Tellern landen.
Auf dieses wichtige Problem möchte ich mit meinem Vogelhaus aufmerksam machen.
»Künstliche Natur?« (Mathilde Marr, 12f)
Auf meinem Vogelhäuschen habe ich anlässlich des Themas „Natur und der Eingriff des Menschen“ die Zucht von Pflanzen veranschaulicht.
Dabei habe ich gezüchtete und dadurch angeblich »perfekte« Blumen Wiesenblumen gegenübergestellt.
Blumensorten wie Rosen und Orchideen sind in der heutigen Zeit oft kaum mehr natürlich und im Blumenladen selten so, wie man sie in der freien Natur finden würde.
Anhand dieses Beispiels wird für mich deutlich, wie sehr der Mensch sich die Natur vermeintlich zum Untertan gemacht hat und dies auch weiter tun wird.
Wiesenblumen, wie Kornblumen oder Gänseblümchen hingegen, zeigen den genauen Gegensatz zu diesen überzüchteten Sorten. Diese Blumen wachsen typischerweise am Feld- und Wegesrand. Diese natürlich gewachsenen Blumen sind einerseits sehr schön anzuschauen und sorgen zusätzlich für ein funktionierendes Ökosystem, was überzüchteten Blumen aus dem Gewächshaus oft nicht möglich ist.
Blumen sind immer schön anzusehen, dennoch ist eigentlich das Natürliche am schönsten und gerade, dass etwas nicht perfekt ist, macht eine Sache noch schöner.
Auch die Menschen und unsere heutige Gesellschaft sollten mehr darauf achten, der Natur und auch sich selbst gegenseitig mehr Freiraum zu lassen.
In die Natur wird auf viele verschiedene Arten durch den Menschen eingegriffen: ob nun durch Zucht, Flächennutzung oder für Ressourcen, die Natur wird immer ausgebeutet und es entstehen irreversible Schäden.
Um die Schönheit der Natur auch in Zukunft zu erhalten, sollten wir Menschen diese mit offenen Augen wahrnehmen, um ihre eigentliche Schönheit zu erkennen und das ständige ungesunde Streben nach unnatürlicher Perfektion loswerden.
»Ein Haus zum Gedenken des neuzeitlichen Vogelsterbens« (Viola Wendt, 12a)
Wenn ich an Vögel denke, habe ich sofort positive Assoziationen wie Vogelgezwitscher am Morgen, Federn im Garten und Möwen die, über dem Strand kreisen.
Doch diese Realität, in der Vögel friedlich mit uns koexistieren, haben wir Menschen schon viel zu lange als selbstverständlich hingenommen.
Allein in den letzten 500 Jahren sind ganze 160 Vogelarten unwiederbringlich ausgestorben. Und das Sterben der Vögel nimmt damit noch lange kein Ende – ganz im Gegenteil: Das Tempo, in dem die Vögel aussterben, nimmt stetig zu. Laut einer Studie des »State of the World’s Birds«-Berichts, ist heute jede achte Vogelart vom Aussterben bedroht.
Wenn der Mensch sein Konsumverhalten und seinen Umgang mit der Natur nicht ändert, dann wird dies in den kommenden Jahren fatale Folgen für die Artenvielfalt haben.
Besonders gefährdet, werden die Vögel durch die Landwirtschaft und den damit einhergehenden Einsatz von Chemikalien, sowie vom Waldsterben, mit dem der Lebensraum diverser Vogelarten stetig schwindet. Ausschlaggebend für das Artensterben ist jedoch nicht zuletzt auch der Klimawandel.
Die Tiere sind an die schnelle Temperaturerwärmung nicht angepasst und besonders Naturkatastrophen wie Waldbrände und Dürren bedrohen die Vögel.
Mit meinem Vogelhaus möchte ich auf genau diese Problematik aufmerksam machen.
Was der Mensch nicht direkt vor Augen hat, ist leicht zu verdrängen.
Wenn einem aber die unwiederbringlich verschwundenen Vögel direkt vor Augen geführt werden, wird ein Gefühl der Angst und vielleicht sogar der Wunsch entstehen, das Vogelsterben in Zukunft zu verhindern und die Tiere, die heute auf der Roten Liste stehen, durch aktives Handeln zu schützen.
Meine Arbeit ist auch eine Art Andenken an die Vogelarten, die es nicht geschafft haben, sich dem rasanten Konsumverhalten und dem Wirtschaftswachstum der Menschen anzupassen.
So findet man beispielsweise auf meinem Vogelhaus den flugunfähigen Dodo, der vor etwa 300 Jahren ausgestorben ist und bis zu diesem Zeitpunkt auf der Insel Mauritius lebte.
Der in Neuseeland lebende Huia, den man zusammen mit dem grünen Fledermauspapageichen auf der Vorderseite des Hauses sehen kann, gilt seit 1907 als ausgestorben.
Noch im 19. Jahrhundert gehörten Wandertauben zu den häufigsten Vögeln der Welt – wenige Jahrzehnte später waren sie ausgestorben.
Die an Pinguine erinnernden Seevögel (Riesenalk genannt) wurden wegen ihrer plumpen Gestalt von Seefahrern massenhaft in Gehege getrieben und dort erschlagen, so dass sie 1852 ausstarben.
Die letzte Labradorente wurde im Herbst 1875 von einem Jäger auf Long Island erlegt.
Alle diese Fälle liegen noch nicht lange in der Vergangenheit zurück und zeigen wie schnell sich unser Handeln auf unsere Natur auswirkt und sich darin widerspiegelt.
Mein Vogelhaus ist eine Warnung dafür, dass uns die Zeit davonläuft und dass wir jetzt sofort handeln müssen, um die Lebensräume der Vögel zu erhalten und die gefährdeten Arten schützen.
»Fliegenpilz« (Jolina Lukowsky, 12f)
Mein Vogelhaus besitzt ein rotes, mit weißen Punkten bestücktes, Dach. Die Wände des Hauses sind weiß, welches so den Anschein eines Fliegenpilzes erweckt. Auf den weißen Wänden sind grüne Gräser abgebildet und auch zwischen den Gräsern sind kleine Fliegenpilze zu erkennen. An der Front des Hauses ist ein großer Vogel dargestellt. Dieser sitzt auf einem Ast, der zur Hälfte zu erkennen ist.
Bezieht man nun dies auf die Natur, fällt einem auf, dass die Natur aus vielen einzelnen Individuen besteht. Natürlich sind vor allem die großen Dinge, wie beispielsweise der Baum mit dem Vogel, die Dinge, die einem zuerst ins Auge stechen. Doch wenn man auch auf die kleinen Dinge achtet, erkennt man die große Vielfalt unserer Natur.
Unsere Aufgabe war es Vogelhäuser zum Thema »Natur«, zu erstellen. Dabei kam mir in den Sinn eine kleine Sache, riesig wirken zu lassen. Ein Fliegenpilz ist im Normalfall recht klein und in den Wäldern verbreitet. Daher scheinen sie zwar erst unauffällig, doch bei genauerer Betrachtung fällt ihre strahlende rote Oberfläche direkt ins Auge. So ist es auch bei meinem Vogelhaus. Das strahlend rote Dach zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Mir war zudem wichtig eine Beziehung zwischen den Tieren herzustellen. Denn meistens ist es so, dass die größeren Tiere, die Kleineren fressen. So ernährt sich der große Vogel von Insekten, wie bspw. Regenwürmern, die sich unter den Gräsern, wie auch unter den abgebildeten Fliegenpilzen verstecken. So ist die Nahrungskette und die Verbreitung der Tiere, wie in einem Kreislauf. Diesen Kreislauf kann man nicht nur auf die Nahrung, sondern auf jegliche Aspekte der Natur beziehen. Damit also die Natur ihre große Vielfalt beibehalten kann, ist gerade dieser Kreislauf von großer Bedeutung.
»Natürlich menschliche Kontraste?!« (Karla Habermann, 12f)
Hallo Du!
Ja, genau du. Du, der dieses Vogelhaus erworben hat. :)
Du möchtest es sicherlich in deinem Garten aufhängen, oder? Damit es von den kleinen Piepmätzen bewohnt werden kann, die einen nun seit Anfang März früh morgens mit ihrem lauten Gezwitscher wecken. Die zukünftigen Bewohner scheren sich nicht um das Aussehen ihres Heims. Für dich soll es eine Erinnerung an die Ursprünglichkeit der Natur und ihre Schönheit in der Unbelassenheit sein.
Kontraste finden sich auch in jedem noch so kleinen Garten; Pflasterstein und Rasenkante, Wild- und Zierblumen.
Die Natur ist nicht der menschliche Ausdruck von einem unaufhaltbaren Perfektions- streben. Runde Ecken, schiefe Parallelen und bewusste Ungeplantheit geben der Natur und unseren Gärten ihre Natürlichkeit zurück, die sie so perfekt macht und Groß und Klein, Mensch und Tier ein zu Hause bieten kann.
Drum nehme Rücksicht auf Natur und Tier, und gestalt‘ nicht alles grad‘ und schier.
»Verdrängung« (Luca Dräger, 12b)
Mein Vogelhaus mit dem Titel »Verdrängung« symbolisiert die Ausweitung von menschengeschaffenen Gebilden wie zum Beispiel von Häusern und Straßen, welche die Natur immer weiter vertreiben und somit die natürliche Schönheit der Erde mit ihrer Vielfalt zerstören und im wahrsten Sinne des Wortes »überpflastern«.
Ziel meines Vogelhauses ist es, diese Verdrängung der Natur besonders auf der Vorderseite des Hauses zu zeigen. Im Hintergrund sind die Umrisse einer Stadt zu sehen, über der ein grauer Himmel die düstere und negative Seite einer Großstadt darstellen soll. Im Vordergrund ist die Natur zu finden mit Pflanzen und mehreren Tieren. Die dargestellten Tiere, wie zum Beispiel das Rotkehlchen, der Specht, das Eichhörnchen und der Eichelhäher sind im Wald und auf Feldern zu finden. Das Dach des Vogelhauses ist ausschließlich mit Himmel bedeckt. Auf den Seiten des Vogelhauses zeige ich die unberührte Natur. Auf der rechten Seite sitzt z. B. ein Rotkehlchen auf einem Ast. Auf der linken Seite ist ein Eichelhäher im Vordergrund zu finden.
Die generelle Aussage, die ich mit diesem Vogelhaus zum Thema »Natur« vermitteln möchte ist, dass die Menschen mit ihren Häusern und allen von ihnen unterhaltenen Gebäuden die Natur zerstören, nur um ihr eigenes Leben selbst zu verbessern und dabei nicht merken, wie stark sie selbst ihre Zukunft damit vernichten. Besonders der Punkt der Waldabholzung steht bei mir im Vordergrund. Zwar stelle ich diese mit meinem Vogelhaus nicht direkt dar, jedoch kann man dies durch den Kontrast zwischen der dunklen Stadt im Hintergrund und der grünen Natur im Vordergrund so deuten. Ich wollte einen Kompromiss finden, damit Menschen sich das Vogelhaus noch gerne in ihren Garten hängen wollen, weil es »noch« schön anzuschauen ist, aber gleichzeitig auch eine Message damit vermitteln, welche die Probleme des Umgangs unserer Gesellschaft mit der Natur widerspiegelt.
»Ästhetik auch in heilenden Pflanzen« (Lisa Reisig, 12d)
In den letzten Jahrzehnten ist ein bedenklicher Trend zu bemerken: Immer mehr Menschen setzen in ihren Gärten auf rein ästhetische Blumen und Zierpflanzen und betrachten dabei nicht die schöne Fülle der Heilpflanzen. Diese Entwicklung hat verschiedene Gründe, darunter die fehlende Kenntnis über die Heilwirkung von Pflanzen, aber auch der Wunsch nach einem möglichst gepflegten und dekorativen Garten. Dabei sollte man beachten, dass Heilpflanzen nicht nur einen medizinischen Nutzen haben, sondern auch für die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht von großer Bedeutung sind. Durch die Vernachlässigung von Heilpflanzen geht nicht nur wertvolles Wissen verloren, sondern auch wichtige Lebensräume für Insekten und andere Tiere. So wäre es doch schön, wenn man solch ein Ökosystem in seinem Garten wieder aufblühen lassen könnte. Dabei muss man jedoch nicht auf Ästhetik verzichten, denn viele Heilpflanzen sind auch optisch bildschön und können durch ihre Farbenpracht und Blütenfülle unsere Gärten in einen harmonischen Einklang bringen. Mit dem Design dieses Vogelhäuschens möchte ich die strahlende Vielfalt dieser schönen Blumen und Pflanzen in Ihren Garten zaubern. An der Vorderseite ist die Pfingstrose abgebildet, die Hinterseite trägt ein Lavendelfeld und an den Seiten finden Sie jeweils einmal die Iris und den Jasmin.
»Chloroplastik« (Luka Petersen, 12c)
Für mein Vogelhaus habe ich mir »Natur in Zeiten von Umweltverschmutzung« ausgesucht.
Der Titel meines Vogelhauses lautet »Chloroplastik« – ein Kofferwort aus Chloroplasten – den klassisch grünen Zellorganellen in Pflanzenzellen – und Plastik. Der Name hat dabei eine mehrschichtige Bedeutung: Zum einen geht es um Pflanzen als Teil von Natur und Umwelt, auch das Haus selbst besteht aus Holz, zum anderen ist Grün (die Farbe des pflanzlichen Farbstoffs Chlorophyll) eine sehr präsente Farbe in der farblichen Gestaltung des Vogelhauses. Darüber hinaus wird der Fokus auf Umweltverschmutzung und -zerstörung gelegt. Vermüllung mit Plastikmüll ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Zerstörung. Zu guter Letzt ist das Kunstwerk selbst in gewisser Weise ein plastisches Kunstwerk – obgleich keine Plastik im engeren Sinne.
Die Idee bei der malerischen Gestaltung des Hauses war es, ein ästhetisch ansprechendes Vogelhaus für den Garten mit klassischen Naturmotiven wie Pflanzen und Tieren zu erschaffen und im gleichen Zug auf optisch raffinierte und eindrückliche Weise auf die anhaltende Zumüllung jener Naturräume hinzuweisen. Hierbei sollte möglichst ein gewisser Finger-in-die-Wunde-Effekt erreicht werden. Die Ästhetik soll dabei grundsätzlich angenehm und ein bisschen ambivalent zwischen fröhlich und traurig sein.
Hierfür habe ich zwei Tiere (Vogel und Schmetterling) sowie eine Blume aus Müll gestaltet. Die Bestandteile der Tiere ordnen sich dabei bewusst surreal an. Das soll symbolisieren, wie die Menschen in diesen Zeiten versuchen, sich dennoch an der Schönheit der Natur zu erfreuen – im Rahmen der Möglichkeiten. Man kann jedoch auch interpretieren, dass diese Gestaltung diejenigen Menschen aufs Korn nehmen soll, die die Augen vor der Zerstörung der natürlichen Grundlagen des Planeten verschließen bzw. alles durch die »rosarote Brille« betrachten. Der Vogel besteht überwiegend aus Plastikstücken, die sich um einen Kamm herum anordnen. Der Schmetterling besteht im Wesentlichen aus Bonbonpapier. Die Blume besteht aus Strohhalmen, Plastikdeckeln und Plastikbesteck. Die Wahl fiel zum Teil auf Artikel, die eigentlich schon der Vergangenheit angehören wie Plastikstrohhalme und Plastikbesteck. Dies zeigt, dass diese Produkte zum einen für lange Zeit fortbestehen werden, und ist darüber hinaus reflektiv für die Befürchtung die dargestellten Spezies könnten eines Tages der Vergangenheit angehören. Die Hintergründe sind überwiegend schematisch in groß angelegten Farbpaletten gestaltet. Ein farblicher Kontrast entsteht durch die matten Naturtöne der Hintergründe und die grellen Farbtöne der künstlichen Komponenten. Auf einer Metaebene sind grelle Farben in der Natur meist ein Indikator für Gefahr (traditionell für giftige und gefährliche Pflanzen, Pilze und Tiere; heute für die unregulierten, exzessiven Eingriffe des Menschen. Der Hintergrund ist eine schattige Waldkulisse für die angenehme Ästhetik. Das Dach ist himmelblau gehalten. Das Blätterdach ist surreal als Streifen dargestellt. Dies kann sowohl als die Spuren von Regentropfen (oder gar Tränen), aber auch als Sonnenstrahlen, als forcierte Anordnung oder als natürliches Muster gesehen und interpretiert werden. Das Dach ist von unten unbemalt, sodass – unabhängig davon, wie das Dach verschoben wird – die Vögel von Innen nur Natur- bzw. Holzfarben vorfinden. Das Eingangsloch ist ebenfalls unbemalt, um den Vögeln den Eindruck eines Astloches zu vermitteln.
»Die Vielfalt unserer Tierwelt« (Nele Hewig, 12f)
Bei der Gestaltung meines Vogelhauses habe ich mich dazu entschieden keine direkte Kritik an der Entwicklung der Tierwelt vorzunehmen. Stattdessen habe ich versucht die Vielfalt der Tierwelt darzustellen. Ich habe also überlegt, was für verschiedene Bereiche die Natur den Tieren eigentlich bieten kann. Dabei bin ich zu den Tieren in der Savanne, zu Tieren unter Wasser, Tieren im Wald, Tieren in der Luft und Tieren in der Antarktis gekommen.
Dazu habe ich mir dann Gedanken gemacht, wie genau ich die einzelnen Bereiche darstellen kann. Ich habe mir dann überlegt auf jeder der vier Seiten des Vogelhauses einen anderen Bereich zu verbildlichen. Dazu habe ich mir dann überlegt, wie ich dies darstellen möchte. Ich habe mich letztlich dazu entschieden aus jedem Bereich mindestens ein Tier zu malen. So habe ich beispielsweise für die Tiere unter Wasser den Waal, sowie ein Seepferdchen ausgesucht und für die Tiere in der Savanne habe ich mir einen Elefanten ausgesucht, da mich dieser wirklich sehr beeindruckt.
Ich bin der Meinung, dass die Tierwelt viel mehr von ihrer schönen und vielfältigen Seite gezeigt werden sollte. Das ist auch das was ich mit dem Vogelhaus vermitteln möchte. Mit der Darstellung habe ich auch versucht die Tiere in den Vordergrund zu stellen. Deswegen habe ich zum Beispiel auch den Elefanten aus seiner natürlichen Umgebung genommen und in eine andere hineingesetzt. So fliegt mein Elefant jetzt durch schöne, bunte Heliumballons auf einer Wolke.
Die dritte Seite behandelt dann die Tiere des Waldes, sowie der Luft, so dass auf der letzten Seite Platz für die Tiere in der Antarktis ist.
Durch das Vogelhaus möchte ich es schaffen, dass die Tierwelt wieder als etwas Schönes und vor allem Vielfältiges/ Außergewöhnliches gesehen wird.