Vom 10. bis zum 13. Juli 2023 machten sich die beiden WiPo-Profile des 10. Jahrgangs unter Begleitung von Frau Bertallot, Herrn Christensen und Herrn Sawierucha gemeinsam auf den Weg auf die in der südlichen Ostsee gelegene Halbinsel Usedom, um an der interaktiven, rollenbasierten Simulation POL&IS teilzunehmen, die von den Jugendoffizieren der Bundeswehr ausgerichtet wird.
Nachdem wir am frühen Montagnachmittag in der Jugendbegegnungsstätte Golm angekommen waren und erstmals einen Blick in die Zimmer werfen konnten, starteten wir motiviert und gespannt mit dem politischen Planspiel, das bereits zum fünften Mal von der WiPo-Fachschaft organisiert wurde.
POL&IS, das in ausgeschriebener Form für "Politik und internationale Sicherheit" steht, läuft wie folgt ab:
Die POL&IS-Welt setzte sich in der Fassung des Planspiels, die für uns ausgearbeitet wurde, aus sieben Regionen, nämlich Nordamerika, Europa, Japan, Arabien, Russland, Afrika und China zusammen - vervollständigt wurde die zufällig-bestimmte Rollenverteilung durch die Akteure der Weltbank, der NGOs, der Weltpresse und des UN-Generalsekretariats.
Zur Ausgestaltung der Simulation erfolgt eine Unterteilung in „Simulationsjahre“: Zu Beginn jedes POL&IS-Jahres werden die Regionen, im Rahmen von anschaulichen und verständlichen Nachrichtenbeiträgen, mit unterschiedlichen Problemen im Inland konfrontiert. Um eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, hier ein Ausschnitt aus der Rede des Generalsekretariats zum Abschluss des ersten POL&IS-Jahres: „Ein Jahr ist vergangen - Unzähliges ist passiert. Ausschreitungen, heftige Proteste zieren das Bild, das bestehen bleibt, am Ende dieses Jahres - ob in Japan, ob in Arabien, ob in den USA - ob Frauenrechte, Klimaschutz oder Auslandseinsätze.“ Wir, die Teilnehmenden, müssen dann in Form eigener politischer Programme sowie durch den Abschluss von Verträgen und Stationierung von Streitkräften entsprechende Lösungsansätze herbeiführen.
Insgesamt kann man sagen, dass primär die Themen Ressourcenknappheit, Migration, internationaler Terrorismus, Kriege, Globalisierung, soziale Ungerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Klimaschutz Teil der Simulation sind.
Jedoch blieb auch neben dem Simulationsalltag genug Zeit für einen sonnigen Tagesausflug ins benachbarte Swinemünde, der besonders durch die im wahrsten Sinne des Wortes zusammenschweißende Fahrt im überfüllten Bus bei über 30 Grad in lustiger Erinnerung der Profilerinnen und Profiler bleiben wird.
An den freien Abenden kam es zu Strandbesuchen und legendären Partien „Wikingerschach“, an denen sowohl Lehrerkräfte als auch Schülerinnen und Schüler teilnahmen - jedoch trifft das Wort „Schlachten“ Wikingerschach es wohl besser als Partien - denn der packende Ehrgeiz, die Emotionalität und die Rivalitäten, die sich im Laufe der Spiele entwickelten, sind tatsächlich in dem Ausmaß nur schwer vorstellbar.
Jedoch kam es natürlich am Ende jedes Spiels zum fairen Handshake und zum „herzlichen“ Glückwunsch.
Am Mittwochabend führten wir das Planspiel mit dem Abschluss des dritten Jahres zum Ende: POL&IS hat uns viel Wissen über die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse einzelner Regionen vermittelt und dabei zweifellos auch unser Bewusstsein für internationale Abhängigkeiten, Zusammenhänge und die politische Weltgemeinschaft als Ganzes gesteigert.
Zu Beginn der Simulation hat das Generalsekretariat das Motto „Eine Welt auf Augenhöhe schaffen“ ins Leben gerufen - in vielen politischen Teilbereichen sind wir dieser These schon sehr nahe gekommen.
Als feierlichen Abschluss der mehr als nur gelungenen Profilfahrt grillten wir am Mittwochabend - ehe sich einige der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte einer nicht minder als beim Wikingerschach emotionalen Runde Volleyball zuwandte, bei der auch die Unterstützung der Zuschauerinnen und Zuschauer am Spielfeldrand sehr erheiternd war.
Am Donnerstagmittag ging es nach dem Frühstück mit dem Bus zurück nach Neumünster.
Insgesamt blicken wir auf eine weiterbildende, fordernde aber zweifellos gelungene, witzige und zusammenschweißende Fahrt nach Usedom zurück, die die vier Tage sehr kurzweilig werden ließ.
Leon Milbradt, WiPo 2 (Herr Christensen)