Am Montag, dem 10.06.2024, war es wieder soweit! Der Wahlpflichtkurs der 10. Klassen Meereskunde war auf einer erneuten Exkursion unterwegs. Unser Ausflug führte uns zur Kieler Förde, genauer gesagt zum „Geomar Helmholtz-Zentrum“, ein Institut für Ozeanforschung, welches sich unter anderem mit den Themengebieten des Klimawandels und der Naturgefahren auseinandersetzt.
Dort bekamen wir einen neunzigminütigen Vortrag zum Thema „Ozean und Klimawandel“ geboten.
Durch unseren häuslichen Konsum und die große Menge an Kohlenstoffdioxid in unserer Atmosphäre sind die Meere und Ozeane überfordert, da diese den Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entnehmen und auf natürlichem Wege im Wasser speichern.
Dies geschieht beispielsweise durch Mangroven, welche den durch Photosynthese aufgenommenen Kohlenstoff in Ästen und Blättern speichern. Außerdem gelangen Reste von Lebewesen oder Pflanzenpartikel in ihr Wurzelwerk. Sediment entsteht, in dem der Kohlenstoff über Jahrhunderte gespeichert werden kann.
Wenn wir als Menschheit nun aber immer mehr Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre entlassen, so müssen auch die Ozeane mehr aufnehmen. Dadurch verändert sich der pH-Wert des Wassers. Er nimmt ab, das Meer wird im Verhältnis also saurer, und somit entsteht das Problem der Ozeanversauerung. Diese zählt neben der Erwärmung zu den Hauptfolgen des Klimawandels und unter ihr leiden einige Tier- und Pflanzenarten.
Auf der ganzen Welt wird an Gegenmaßnahmen geforscht. Zu diesen zählen zum Beispiel die Wiederaufforstung der Meere oder die Alkalinitätserhöhung. Mit letzterem beschäftigt sich das Geomar-Zentrum. Bei dieser Methode werden Mineralien, zum Beispiel Kalk, zerkleinert und ins Meer eingeleitet. Dies beugt der Versauerung in der Weise vor, dass das Verhältnis des Wassers wieder in den alkalischen Bereich steigt.
Am Geomar in Kiel wird mit sogenannten Mesokosmen, das sind in diesem Fall große Plastiksäcke, die 5-30m tief reichen können, geforscht. Diese werden an Testorten ins Meer gelassen. In Kiel befinden sich bei der auf dem Wasser schwimmenden Versuchsstation im Hafen der Kieler Förde zehn solcher Mesokosmen.
In ihnen kann eine natürliche Umgebung nachgeahmt werden. Im Zuge der Alkalinitätserhöhung werden in jedem Mesokosmos in einheitlichen Abschnitten verschiedene Mengen an alkalischen Stoffen beigesetzt. Die daraus erhobenen Daten werden anschließend miteinander verglichen und mit anderen Stationen ausgetauscht.
Auch wir als Meereskundekurs bekamen die Möglichkeit, mit auf die schwimmende Teststation zu kommen, um uns die Mesokosmen aus der Nähe anzusehen und, um bei einer symbolischen Wasserprobenentnahme dabeizusein. Alles in allem war es eine lehrreiche Exkursion, die sehr gut mit dem aktuellen Klimawandel zusammenspielte.
Wer sich weiterführend informieren möchte, kann dem folgenden Link nachgehen: https://www.geomar.de/der-ozean-als-klimaschuetzer/kohlenstoffaufnahme-im-ozean/alkalinitaetserhoenung-im-ozean
Verfasserin: Jolina Marleen Just, 10d